Zimba Besteigung mit Bergführer
Die Zimba ist ein 2643m hoher Berg in Vorarlberg. Dank seiner schönen gleichmäßigen Form und Prominenz ist er bei Bergsteigern sehr beliebt. Der markante Berg befindet sich im Rätikon, an der Grenze des Montafon zum Brandnertal. Ausgangspunkte sind die Sarotlahütte von Brand sowie die Heinrich-Hueter-Hütte von Vandans aus.
Der Westgrat, welcher vom Zimbajoch über die Sohmplatte zum Gipfel führt, wird als Normalweg auf die Zimba bezeichnet. Vermutlich ist dies auf die gleichmäßigen Schwierigkeiten und das relativ feste Gestein zurückzuführen. Die schwierigste Stelle, eine glatte Felsplatte mit anschließender steiler Kletterei, stellt die sogenannte Sohmplatte dar (Schwierigkeitsgrad UIAA III). Benannt wurde diese Passage nach dem Bergsteiger und Skipionier Viktor Sohm aus Dornbirn.
Von der Heinrich-Hueter-Hütte aus geht es durch Latschen- und Schuttfelder über einen in steilen Serpentinen verlaufenden Weg, dann über Felsstufen, teils seilversichert, auf dem Zimbajochsteig, bis zum Zimbajoch auf 2387 m. Hier beginnt der Westgrat. Zuerst folgt man Wegspuren übergehend in leichte Kletterei (UIAA II) bis unter die Sohmplatte.
Auch für diejenigen, welche bis hierher noch ohne Seil aufgestiegen sind, kommt dieses hier zum Einsatz.
“Wir empfehlen eine Besteigung der Zimba nur mittels Seilsicherung, denn auch ein Ausrutscher oder ein kleiner Steinschlag könnten fatale Folgen haben.”
Ist die Sohmplatte gemeistert, gelangt man auf einen leicht ansteigenden und teilweise ausgesetzten Grat. Danach geht es über zwei steile Stufen zum Roten Turm. Von dort sind es noch wenige Höhenmeter zum Ausstieg, ca. 50 Höhenmeter unter dem Gipfel. Auf den letzten Metern führen Trittspuren auf den höchsten Punkt.
Oben angekommen, kannt man bei guter Sicht den Ausblick vom deutschen Bodenseeufer bei Friedrichshafen im Norden bis zum 90 km entfernten Piz Badile an der italienischen Grenze genießen. Im Osten erkennt man die markanten Gipfel des Verwall und der Silvretta, während im Westen jene aus dem Lichtenstein und der Ostschweiz zu sehen sind.
Zimba Ostgrat — die Königsetappe auf das Vorarlberger Matterhorn (Zimba-Überschreitung).
Die Route über den etwas schwierigeren (UIAA IV) und längeren Ostgrat ist deutlich anspruchsvoller. Alleine der Zustieg zur Neyerscharte, benannt nach dem Erstbesteiger von 1948, ist von keiner Seite aus leicht. Von der Südseite und der Heinrich-Hueter-Hütte aus erreicht man die Scharte über einen ehemaligen Klettersteig. Dieser wird nicht mehr gewartet und stellenweise fehlen bereits die Versicherungen. Von der Sarotlahütte aus gelangt man durch das Steintäli und steile Schuttrinnen ebenfalls zur Neyerscharte.
“Die Kletterei über den Ostgrat erfordert mehr Erfahrung im Gespür für die richtige Routenfindung sowie Klettern über längere Passage ohne vorhandene Zwischensicherungen.”
Sicherungspunkte sind meist gar nicht, oder nur spärlich vorhanden. Entlang der Route sind einige Bohrhaken oder alte Schlaghaken in jeglicher Qualität vorhanden. Der Standplatzbau, auch an Köpflschlingen, sollte beherrscht werden. Ein Rückzug am Ostgrat ist sehr schwierig und nicht anzuraten. Es reihen sich einige steile Aufschwünge, Gratstücke und teilweise brüchiges Gestein, sowie steile Graspassagen aneinander. Trockene Bedingungen erleichtern das Überwinden der erdigen Passagen oberhalb der Schneckenrisse. Der Höhepunkt am Ostgrat ist die Schlüsselstelle, welche erst kurz vor Schluss mit einer kleingriffigen und ausgesetzten Platte aufwartet.
Nordostgrat — die leichte Überschreitung.
Im Nordosten führt von der Sarotla Seite die Route über den Nordostgrat zum Gipfel. Diese Route hat sich für viele als die Überschreitungsvariante, wenn von der Sarotla Hütte aus gestartet wird, etabliert. Der Anstieg erfolgt meist über den Westgrat und der Abstieg über den Nordostgrat. Im Aufstieg ist der Weg im Nordosten zwar gut machbar, aber nicht so attraktiv zum Klettern wie der West- oder Ostgrat. Es sind einige ausgesetzte Stellen ohne vorhandene Zwischensicherung zu überwinden (Schwierigkeitsgrad II-III). Oft ist der Fels etwas feucht, da die Route gegen Norden ausgerichtet ist. An einigen Stellen befinden sich Ringhaken zum Sichern und Abseilen. Diese sind jedoch nicht immer leicht zu finden.

175 Jahre Erstbesteigung der Zimba – Der Weg der Erstbesteigung.
Am 7. September 2023 feiern wir das 175. Jubiläum der Erstbesteigung. Der Weg des Anton Neyer verlief von Bludenz über das Sarotlatal, über die Neyerscharte auf die Südseite der Zimba. Durch eine kaminartige Schlucht erreichte er den Gipfel. In Gipfelnähe fand er ein menschliches Skelett. Als Zeichen seiner Besteigung hinterließ Neyer eine Dose und einen Bergstock. Erst 6 Jahre später wurden die Gegenstände von drei Jägern aus Brand gefunden. Gerne begleiten wir Dich im Jubiläumsjahr auf Deiner Traumroute zum Gipfel der Zimba.
Geführte Touren auf die Zimba:
Text und Bilder: Lukas Kühlechner & Alex Klampfer, Firmalpin GmbH